Idyllisch und trostlos? Demokratiebildung auf dem Lande

Idyllisch und trostlos? Demokratiebildung auf dem Lande

Vierteilige Online-Veranstaltungsreihe

Viele politische Bildner*innen leben und arbeiten im urbanen Umfeld – und für diesen Raum entwickeln sie erfolgreiche Bildungsangebote. Und auf dem Land? Die Beobachtung zeigt, dass viele dieser „urbanen“ Angebote hier nicht greifen. Gleichzeitig wird die praktizierte „Provinz“-Bildungsarbeit oft nur wenig wertgeschätzt, wenn nicht gar belächelt. Aber mit welchen Formaten politischer und kultureller Bildung lassen sich (junge) Menschen in der Provinz denn nun erreichen? Welche Angebote befähigen die Menschen zu politischer Teilhabe und kritischer Distanz gegenüber demokratiefeindlichen Akteur*innen? Suchen Sie mit uns in der vierteiligen Reihe gemeinsam nach Antworten und entwickeln Sie mit uns zusammen neue, tragfähige Konzepte.


06.10.2020 | 13.30 Uhr – 15.30 Uhr | Auftaktworkshop: Demokratiebildung auf dem Lande. Eine Zustandsbeschreibung

Eine Veranstaltung auf dem Lande auf die Beine zu stellen, ist sicher nicht einfach: weite Wege, lange Arbeitszeiten, wenige Veranstaltungsorte. Bildungsveranstaltungen haben es dabei besonders schwer, vor allem, wenn es um Inhalte politischer Bildung wie z.B. Demokratie-Themen geht.

Viele Landes- und Bundesprogramme sorgen für Unterstützung – die Angebote der „Partnerschaften für Demokratie“ und das Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ fokussieren explizit auf den ländlichen Raum. So konnte in den letzten Jahren ein umfangreiches und vielfältiges Angebot verschiedenster Bildungsveranstaltungen und -projekte realisiert werden.

Doch wie beurteilen Bildungs-Praktiker*innen die Qualität und Wahrnehmung dieser Angebote auf dem Land? Ist die Situation tatsächlich mit „idyllisch und trostlos“ richtig beschrieben?

Als Expert*innen sind Sie eingeladen, eine aussagekräftige Übersicht zu unseren Thüringer Verhältnissen zusammen zu tragen. Was findet schon statt und gilt als gelungen, wo klemmt es hingegen und was könnte noch verbessert werden? Ihre Rückmeldungen aus der Praxis werden wir sammeln, diskutieren und einordnen – zudem sind sie unser Ausgangspunkt für die folgenden drei Veranstaltungen der Reihe „Idyllisch und trostlos? Demokratiebildung auf dem Lande“.


08.10.2020 | 13.30 Uhr – 15.30 Uhr | Webtalk: Mangelnde Passung der Formate? Diskussion möglicher Ursachen

Demokratiebildung auf dem Lande hat einen schweren Stand. Wie die Situation genau aussieht ist Gegenstand des Auftaktworkshops der Reihe „Idyllisch und trostlos?“ Doch was macht es den Bildungsanbieter*innen so schwer? Warum werden Angebote mitunter nur wenig angenommen?

Bei dem Webtalk kommen drei Expert*innen dazu ins Gespräch: Lan Böhm ist Leiterin des Fachbereichs Politische Bildung im ländlichen Raum und der Regiestelle „Zusammenhalt durch Teilhabe“ bei der Bundeszentrale für politische Bildung, Sebastian Heuchel von der Externen Koordinierungsstelle der „Partnerschaft für Demokratie“ im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und Denny Saul, Projektleitet das Projekts EMVÜ „Einmischen, Mitmachen, Verantwortung übernehmen – Demokratiestarke Feuerwehren in Thüringen“ des Thüringer Feuerwehr-Verbands.

Die Expert*innen bringen Erfahrungen aus sehr unterschiedlich gelagerten Projekten mit: Während das Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ vor allem Vereine und Verbände anspricht, im eigenen Umfeld Beratungen und zunehmend auch politische Bildungsformate zu entwickeln und anzubieten, unterstützen die „Partnerschaften für Demokratie“ die Entwicklung kleiner lokaler Projekte verschiedener Initiativen. Das Projekt „EMVÜ“ wiederum leistet Vermittlungsarbeit zwischen den Programmzielen des Verbandes und den Feuerwehrkamerad*innen. Schließlich wird auch die derzeit geplante Außenstelle der Bundeszentrale für politische Bildung in Gera Thema sein.

Die Expert*innen bringen eigene Thesen zu passenden Formaten und Inhalten im ländlichen Raum ein. Für Fragen aus dem Plenum wird es ebenso ausreichend Zeit geben.


13.10.2020 | 09.00 Uhr – 13.00 Uhr | Workshops: Formate für den ländlichen Raum. Entwicklung neuer Konzepte

Lust und Ideen für Bildungsarbeit fernab der größeren Städte und privilegierten Milieus sind vorhanden, aber wie mit dieser Arbeit richtig „landen“? Viele Akteur*innen versuchen sich in der Demokratiebildung auf dem Land – einige quasi täglich, andere projektbezogen, punktuell, einige in Eigenregie, andere in Kooperation mit Partner*innen vor Ort. Die Ansätze und Wege sind vielfältig – einiges hat sich bewährt, anderes muss neu überdacht werden.

Wir laden Sie ein, sich im Laufe dieses Vormittags mit anderen Bildner*innen gemeinsam über ihre Bildungs- und Projektkonzepte auszutauschen. Bringen Sie gerne eigene Konzepte und Projektideen mit, lassen Sie sich in moderierten Arbeitsgruppen kollegial beraten und erhalten fachliche Rückmeldungen von Ihren Kolleg*innen, feilen Sie gemeinsam an Ideen und Bildungsangeboten, finden Sie neue Kooperationspartner*innen und vieles mehr.

Ziel der Veranstaltung ist es, bekannte und neue Angebote politischer und kultureller Bildung einschließlich ihrer Formate und Bewerbung in den Blick zu nehmen. um ihnen die bestmögliche Passung für Zielgruppen und Anlässe im ländlichen Raum zu verleihen.


15.10.2020 | 13.30 Uhr – 15.30 Uhr | Abschlussworkshop: Neue Konzepte – neuer Schwung. Eine Ergebnispräsentation

Demokratiebildung ist nicht privilegierten Städter*innen vorbehalten, sondern muss natürlich auch aufs Land. Doch aber wie? Die Veranstaltungsreihe „Idyllisch und trostlos? Demokratiebildung auf dem Lande“ hat sich in den letzten beiden Wochen intensiv mit der aktuellen Situation und den Entwicklungsoptionen von Angeboten kultureller und politischer Bildung im ländlichen Raum auseinandergesetzt. Es wurde diskutiert, reflektiert, kritisch hinterfragt, gegrübelt, konzipiert, verworfen, neu gebastelt. Die Teilnehmer*innen haben ihre Expertise geteilt und an der Entwicklung neuer bzw. überarbeiteter Bildungsangebote mitgewirkt. Jetzt wird es Zeit, erste sichtbare Ergebnisse zu präsentieren: Was sind wesentliche Charakteristika der derzeitigen Situation und relevante Eckpunkte der Diskussion gewesen? Welche Ideen wurden vorgestellt, diskutiert, neu entwickelt? Welche Synergien lassen sich beobachten?

Zum Abschluss dieser Kooperationsreihe laden wir Sie herzlich ein, mit uns einen Blick auf ihre  verschiedenen Ergebnisse zu werfen, einen Ausblick auf die nahe Zukunft der Demokratiebildung auf dem Lande zu wagen und den weiteren Weg der Umsetzung abzustecken.


Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation zwischen dem Projekt PARTHNER des Kulturrat Thüringen e.V. und dem Projekt Thüringen 20+ des VereinT Zukunft Bilden e.V.


Wir bitten um eine verbindliche Anmeldung bis zum 04.10.2020.


Teilnehmer*innen, die an allen vier Terminen teilnehmen, stellen wir gern ein Teilnahmezertifikat aus.


Die Veranstaltung findet per BigBlueButton statt. Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist es dringend erforderlich, ein rechnereigenes Mikrofon oder ein Headset mit integriertem Mikrofon und eine stabile Internetverbindung zur Verfügung zu haben. Eine Kamera ist wünschenswert.